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Infrastruktur für Life Science

11. Dezember 2024 | Trendthemen

Infrastruktur für Life Science

Life Science - Frau in Labor
Bild mit KI-Unterstützung erstellt

 

Ulrich Fedler betreut den Bereich Life Science bei SAUTER Deutschland. Er ist damit Ansprechpartner für die Bereiche Labor, Reinraum sowie Monitoring und Qualifizierung. Wir sprachen mit ihm über die speziellen Anforderungen bei Forschungseinrichtungen in der Life Science-Branche.

 

 

 

Herr Fedler, Life Science, was versteht man konkret unter diesem Begriff?

… wissenschaftliche Disziplinen, die sich mit der Erforschung von lebenden Organismen beschäftigen, also mit ihrer Struktur, Funktion und Entwicklung sowie mit den Prozessen, die in ihnen ablaufen. Beispiele sind Biologie, Medizin, Biochemie, Biotechnologie, Ökologie oder Neurosciences. Unsere Schwerpunkte bei SAUTER sind: Pharma, Chemie, Healthcare, Food and Beverages sowie Bildung. Konkret geht es dabei um die Laborraum und Abzugsregelung sowie die Raumdruckregelung in den Reinräumen.

 

Welche besonderen Anforderungen stellen Life Science-Immobilien an Planer und Betreiber?

Im Großen und Ganzen gibt es drei Aspekte: Da ist zum einen der Arbeitsschutz: Mitarbeitende und natürlich auch die Umwelt müssen beispielsweise vor gefährlichen Mikroorganismen und toxischen Substanzen geschützt werden. Dieses erfolgt etwa durch spezielle Filter und Unterdruckkonzepten im Labor. Hier müssen zudem noch zusätzliche Normen und Vorschriften umgesetzt und eingehalten werden.

 

Welchen Aspekt gibt es noch?

Mindestens ebenso wichtig ist die Gebäudesicherheit: In dem Kontext geht es etwa um exakt definierte und überwachte Umgebungsbedingungen in Reinräumen. Auch hier müssen wir höchste Qualitätsstandards und strengste Vorschriften erfüllen, Menschen und Sachwerte zu schützen.

 

Und der dritte Punkt?

Natürlich gelten auch für Forschungseinrichtungen die Energieeffizienzstandards des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), etwa bei der effizienten Steuer und Regelung aller Raumparameter durch Heizung/Lüftung /Kühlung. Hierzu zählen aber auch die Beleuchtung und die Beschattung der Räume. Durch den integralen Ansatz ist die Wortschöpfung am größten und so soll nachhaltig der Energieverbrauch reduziert und auch der laufende Betrieb optimiert werden.

 

Was bietet SAUTER hierzu an?

… individuelle Lösungen für die Gebäudeautomation, die genau auf die spezifischen Bedürfnisse des Forschungsgebiets zugeschnitten sind. Denn jeder Reinraum, jedes Labor, jede Forschungseinrichtung stellt ganz besondere Anforderungen. Um ihnen gerecht zu werden, verwenden wir entsprechend vielseitige Komponenten, beispielsweise unseren Smart Sensor viaSens:

Er vereint Raumklima-Echtzeit-Monitoring, Kommunikation und Signalisierung in einem Gerät. Die von den Sensoren gesammelten Raumdaten wie Temperatur, Feuchte, CO2, Präsenz, Helligkeit, Geräusche laufen im Raum-Controler zusammen und bilden die Grundlage für Steuer- und Regelbefehle an die Aktorik, um alle relevanten Parameter im gewünschten Bereich zu halten – von der Raumtemperatur über die Luftfeuchte bis hin zu luftgetragenen Partikeln und sonstigen Umgebungsbedingungen.

Aus den gesammelten Daten lassen sich außerdem anbahnende Probleme erkennen, bevor sie zur Gefahr werden. Denken wir an die neue Generation der SAUTER Automationsstationen – modulo 6. Sie kann große Datenmengen verarbeiten, beansprucht aber gleichzeitig wenig Platz im Schaltschrank. Der modulare Aufbau und die Flexibilität der modulo 6 Bausteine erlauben maßgeschneiderte Lösungen, bei optimierten Gesamtkosten – von der Einzelraumregelung bis zum vernetzten und global verteilten Gebäudecluster.

 

Soweit die Theorie. Können Sie uns auch aktuelle Beispiele für Life Science-Projekte von SAUTER nennen?

… zum Beispiel das EMBL (European Molecular Biology Laboratory) Imaging Centre in Heidelberg: Hier wird mit neuester Elektronen- und Lichtmikroskopie geforscht. Das erfordert eine hochgenaue Raum-Klimatisierung. Dafür sorgen wir mit einer Laborregelung via BACnet/IP, auf der Basis unserer Gebäudeautomationssysteme.

 

In einem Ranking der Beratungsgesellschaft PwC aus 2023 standen Life Science-Immobilien auf dem zweiten Rang der zukunftsstarken Nutzungsklassen – und damit noch vor Data-Centern. Wo steht die Life Science-Branche heute? Was sind Wachstumstreiber?

Life Science befasst sich mit den drängenden, ungelösten Problemen unserer Zeit, daher kann ihre Bedeutung gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. In Deutschland fließt viel Geld in die Forschung: Dieses Geld können und müssen wir zielführend einsetzen. Die Branche steht aktuell sehr gut dar, gerade hier am Standort Deutschland. Forschung wird hierzulande allerdings noch zu einem Großteil in Bestandsgebäuden betrieben, das gilt genauso für die Life Science-Branche. Da sehe ich mittel- und langfristig großen Sanierungs- und Modernisierungsbedarf.

Wir müssen gemeinsam ideale Forschungsbedingungen schaffen. Hierfür sind wir bei SAUTER bestens aufgestellt: Mit einem ganzheitlichen Ansatz, der von der Planung, Technologie und Systemintegration bis hin zu den Facility Services reicht. Mit unserem umfassenden Knowhow und einem zukunftsweisenden Produktportfolio für das Gebäudemanagement unterstützen wir Life Science-Projekte.

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