Skip to main content

Das Mikado-Prinzip – warum es beim Klimaschutz langsam vorangeht

18. Dezember 2023 | Trendthemen

Das Mikado-Prinzip – warum es beim Klimaschutz langsam vorangeht

Klimaschutz wird immer noch häufig mit Konkurrenzdenken verhindert: Dekarbonisierung schade uns im Wettbewerb, lautet da die gängige Argumentation. „Solange die anderen nicht mit gutem Beispiel vorangehen, ändern wir nichts“ – wer sich zuerst bewegt, hat verloren. Ein negatives Aktionsmodell für unseren Planeten – und für die Gebäudewirtschaft.

Stellen Sie sich vor: Das Haus brennt, alle stehen mit Eimern in der Hand vor dem Brunnen – doch niemand löscht das Feuer. „Sollen doch die anderen anfangen“, heißt es da. „Was soll ich mir als einzige Person Schwielen an den Händen holen.“ Und so zeigt jeder mit dem Finger auf den anderen – während die gemeinsame Heimstatt niederbrennt. Ziemlich kurzsichtige Einstellung, meinen Sie?

Stimmt, allerdings ist dieses Mikado-Prinzip in Sachen Klimaschutz allzu oft eine gängige Denkweise. Wie im bekannten Geschicklichkeitsspiel liegen die Akteure kreuz und quer übereinander und wer beim Stäbchenherausholen Bewegung bei den anderen verursacht, muss aussetzen. Übersetzt in die Tagespolitik heißt das: China, als Mega-CO₂-Emittend, soll anfangen, vorher bewegt sich bei uns nichts.

Dass wir damit auf keinem guten Wege sind, ist klar. Dennoch scheint vielerorts der Opportunismus weiterhin stärker als die Vernunft. Bloß nicht Marktanteile durch Umweltschutz verlieren, bloß nicht verärgern, bloß nichts übereilen.

Kipppunkte bereits überschritten

Während wir also stoisch verharren, bewegt sich in der Antarktis leider vieles in die falsche Richtung: Das Schelfeis in der Amundsensee im Südpolarmeer wird abschmelzen, selbst wenn das 1,5-Grad-Ziel erreicht wird. Fehlt dieses Schutzschild, wird früher oder später auch das Eis an Land tauen – was den Meeresspiegel um drei bis fünf Meter steigen lassen könnte.[1]

Bringt das verzweifelte Festhalten an fossiler Energie denn wirklich wirtschaftliche Vorteile? Ist das 2024 in Kraft tretenden Gebäude Energie Gesetz wirklich nur ein Wertevernichter?

Eine Frage, welche die Gemüter hierzulande kräftig anheizt. Doch: Der rasch fortschreitende Klimawandel wird früher oder später alle zum Handeln zwingen. Denn der Physik können selbst Nationen wie China nicht ihren Willen aufzwingen. Die Volksrepublik bekommt die Folgen des Klimawandels mehr als deutlich zu spüren: Die schlimmste Hitzewelle seit 60 Jahren sorgte 2023 für Stromausfälle und trockene Flüsse.[2] Entsprechend ehrgeizig sind nun die Ziele: Innerhalb der laufenden Dekade will man den Höhepunkt der nationalen CO₂-Emissionen erreichen und bis 2060 schließlich vollkommen klimaneutral werden. Kosten wird dieses Programm: geschätzte 14 Billionen US-Dollar[3].

Jetzt handeln spart Kosten

Mit der Energiewende ist es wie mit dem Löschen: Je länger man das Unvermeidliche hinausschiebt, desto teurer wird’s, im Großen wie im Kleinen. Oder umgekehrt: Wer jetzt energetisch saniert, der macht sein Gebäude fit für die Zukunft – und ganz nebenbei sein Geschäftsmodell resilient gegen politisch bedingte Preissprünge oder Verknappungen.

Das Jahr geht zu Ende – es wird Zeit für gute Vorsätze. Einer davon könnte die Abkehr vom Mikado-Prinzip sein: Entscheiden Sie sich jetzt für ein zukunftsfähiges Energiekonzept. Handeln Sie mutig! Und wenn Sie dabei um sich herum einiges ins Wackeln bringen – umso besser.

Wer sich zuerst bewegt, hat gewonnen.

 

Herzlichst

Ihr Werner Ottilinger, Geschäftsführer SAUTER Deutschland

 

 

[1] Quelle: SWR

[2] Quelle: RND

[3] Quelle: RND

© 2024 Fr. Sauter AG Alle Rechte vorbehalten

Am 20. November 2024 wurde der Hauptsitz von SAUTER Ziel eines Cybersicherheitsvorfalls. Die IT-Abteilung von SAUTER aktivierte sofort gut definierte, interne Notfallpläne. Alle IT-Systeme wurden vollständig isoliert und abgeschaltet, um eine Ausbreitung des Angriffs erfolgreich zu verhindern. Externe Cybersecurity-Experten und Datenforensiker begannen daraufhin, alle Systeme zu überprüfen und sicher wiederherzustellen. Dieser Prozess ist leider zeitaufwändig, aber absolut notwendig, um sicherzustellen, dass sich der Cyberangriff nicht zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzt.


Die Webseiten von SAUTER sind von den Notfallmassnahmen betroffen und stehen ab sofort wieder zur Verfügung.


Derzeit gibt es keine konkreten Hinweise darauf, dass die Infrastrukturen unserer Kunden durch die Geräte von SAUTER in irgendeiner Weise kompromittiert wurden. Es scheint sich um einen opportunistischen Vorfall zu handeln, bei dem keine klar erkennbaren langfristigen Ziele oder systematische Angriffe verfolgt wurden. Die Situation lässt aktuell nicht darauf schliessen, dass es eine gezielte, nachhaltige Bedrohung für die betroffenen Systeme gibt.